Exklusiv im Schumannfest der Tonhalle

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Schumanns "Genoveva": Ein musikalisches Juwel erstrahlt in neuem Glanz

Der deutsche Komponist Robert Schumann ist vor allem für seine Klaviermusik und Liederzyklen bekannt, doch seine einzige Oper "Genoveva" (op. 81) sollte nicht übersehen werden. Die packende Geschichte der Gräfin von Brabant, die durch Standhaftigkeit ihr Leben, ihre Ehe und ihre Ehre rettet, zeigt Schumanns unnachahmliches Talent für musikalische Seelenmalerei.

Das Helsinki Baroque Orchestra bringt dieses Meisterwerk am 2. Juni nun in einer spannenden Neuinszenierung auf die Bühne der Tonhalle. Unter der Leitung von Dirigent Aapo Häkkinen und in Zusammenarbeit mit dem Arnold Schönberg Chor präsentiert das Orchester die Oper erstmals auf historischen Instrumenten. Das exzellente Solistenensemble, angeführt von Carolyn Sampson in der Titelrolle der Genoveva, wird durch Marcel Beekman (Golo), Johannes Weisser (Siegfried) und Marie Seidler (Margaretha) ergänzt.

Der visuelle Aspekt der Aufführung wird durch Kristiina Helins Visualisierung zum Leben erweckt, die Schumanns faszinierende Farben und musikalischen Texturen zusätzliche Tiefe verleiht. Die Besetzung wird durch Yorck Felix Speer (Hidulfus), Cornelius Uhle (Drago), Marcell Krokovay (Balthasar) und Zacharias Galaviz (Kaspar) vervollständigt.

Schumanns "Genoveva" zeichnet sich durch seine Fokussierung auf die Musik als zentrales Element der Oper aus, was sie auch heute noch interessant und relevant macht. Die dramatische Handlung, die sich um Liebe, Verrat und Erlösung dreht, bietet reichlich Gelegenheit für emotionale Momente und lyrische Ausdruckskraft.

In einer Zeit, in der das Opernrepertoire ständig erweitert und neu interpretiert wird, ist es erfrischend, eine selten aufgeführte Oper wie "Genoveva" wiederzuentdecken. Die Kombination aus Schumanns musikalischem Genie und der herausragenden Interpretation durch das Helsinki Baroque Orchestra, den Arnold Schönberg Chor und das Solistenensemble macht diese Aufführung zu einem Muss für alle Musikliebhaber.

Inhalt:

Erster Akt:
Der Graf Siegfried, der Ehemann der Titelheldin Genoveva, muss in den Krieg ziehen und lässt seine Frau in der Obhut des Vogts Golo zurück. Golo ist jedoch heimlich in Genoveva verliebt und beschließt, sie zu entführen und als seine eigene Frau zu beanspruchen. 

Zweiter Akt:
Genoveva wird von Golo in einem Verlies gefangen gehalten. Der Hofnarr Ägidius wird Zeuge von Golos Tat und versucht, Graf Siegfried über die Entführung zu informieren, aber er wird nicht ernst genommen. 

Dritter Akt:
Genoveva gelingt es, aus ihrem Verlies zu fliehen und sich in den Wald zu retten. Dort trifft sie auf den Einsiedler Drago, der ihr Unterschlupf gewährt. 

Vierter Akt:
Siegfried kehrt von seinem Krieg zurück und wird von Golo darüber informiert, dass Genoveva gestorben sei. Siegfried trauert und wird von Ägidius ermutigt, sich neu zu verheiraten. 

Fünfter Akt:
Inzwischen haben Genoveva und Drago ein Kind bekommen, und Genoveva wird von Siegfried als vermeintliche Ehebrecherin verurteilt und zum Tode verurteilt. Kurz vor ihrer Hinrichtung wird Genoveva jedoch von Drago gerettet und Siegfried erkennt seine Unschuld. Golo wird als Täter entlarvt und von Siegfried getötet. Die Oper endet mit einem glücklichen Wiedersehen von Genoveva und Siegfried.

Schumannfest 2023
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