Gerhaher und das „Menschsein“: Am 15. November wird die Kammermusikreihe „Raumstation“ der Tonhalle überaus prominent mit Bariton Christian Gerhaher eröffnet. Gemeinsam mit seinem Klavierpartner James Cheung widmet sich der Ausnahmekünstler Werken voller Sehnsucht, Trauer und Verzweiflung. Von Brahms über Debussy bis hin zu Schubert: Alle namhaften Komponisten haben sich irgendwann in ihrer Schaffenszeit mit den düsteren Gefühlen, dem Schmerz und der Hoffnungslosigkeit beschäftigt. Dabei thematisieren sie verlorene Liebe, Abschied und Tod und legen all ihr Klagen in die Musik.
Eine Steilvorlage für einen Christian Gerhaher, den die FAZ als „unzeitgemäß romantische Künstlernatur“ bezeichnete. Mit seinem Faible für die traurigsten Werke gelingt es dem scheu-zurückhaltenden Bariton dabei wie kein Zweiter, das Publikum zu berühren. Vielleicht, weil Gerhaher gerade die düsteren Inhalte als beglückend empfindet und darin die Möglichkeit sieht, etwas „über das Menschsein“ zu begreifen.
Ein außergewöhnlicher Liederabend, den die „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Tonhalle Düsseldorf“ nicht ohne Grund zu einer ihrer Sternstunden auserkoren haben. Karten kosten 18 bis 35 Euro, ermäßigte Karten fünf Euro (Schüler) und zehn Euro (Studierende).