Installation von Künstler Aljoscha

Installation von Künstler Aljoscha

Sound der Utopie

Marita Ingenhoven
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Marita Ingenhoven

Der russisch-ukrainische Künstler Aljoscha hat für die Tonhalle ein Kunstwerk geschaffen, das bis zum 9. Oktober 2017 unter der Sternenkuppel des großen Konzertsaals hängen wird. Anlass für die Auftragsarbeit ist die Konzertreihe „Sound der Utopie“, mit der die Tonhalle passend zum 100. Jahrestag der russischen Oktoberrevolution die Utopien der europäischen Avantgarde hochleben lässt.

Aljoschas Installation trägt den Titel „De revolutionibus orbium coelestium. Über die Umschwünge der himmlischen Kreise“. Damit bezieht sich der Künstler auf das im Jahr 1543 veröffentlichte Traktat von Nikolaus Kopernikus. In seinem Schlüsselwerk beschrieb Kopernikus ein mathematisch-naturphilosophisches Modell, gemäß dem sich die Planeten einschließlich der Erde um die Sonne bewegen und sich die Erde um ihre eigene Achse dreht – eine kühne Botschaft, die den Weg bereitete für die wissenschaftliche Erfassung des Universums in der Zukunft.

Das magentafarbene, lichtdurchlässige Kunstwerk entstand auf Basis von Acrylfarbe, Silikon und Acrylglas. Es wirkt wie ein fremdartiger Organismus, der nicht von dieser Welt scheint. Tatsächlich konzipiert Aljoscha seine Skulpturen, Installationen und Interventionen nicht als gängige Kunstwerke, sondern als futuristische Organismen im Sinne des Bioismus und orientiert sich somit näher an den Naturwissenschaften und der Philosophie als an den Statuten der Kunsttheorie.

Aljosha wurde 1974 in der Ukraine geboren und lebt seit 2001 in Düsseldorf. Seine Werke sind in zahlreichen Privatsammlungen und Museen vertreten, darunter im Erarta Museum of Contemporary Art in St. Petersburg, Russland, im Kupferstichkabinett Berlin sowie im State Museum of Contemporary Art in Thessaloniki, Griechenland. Im Sommer 2017 war im Museum Schloss Benrath in Düsseldorf seine Einzelausstellung „The Gates of the Sun and the Land of Dreams“ zu sehen.

Aljoschas Arbeit in der Tonhalle Düsseldorf wurde kuratiert von Natalia Gershevskaya.