Wale sind berühmt für ihren Gesang, mit dem sie über tausende Kilometer hinweg miteinander kommunizieren. Doch ein Wal bekommt seit mehr als 20 Jahren keine Antwort. Er singt zu hoch, auf einer einmaligen Frequenz von 52 Hertz, die keiner seiner Artgenossen nutzt. Deshalb verstehen ihn die anderen nicht. Seit Jahren sind Wissenschaftler dem Wal auf der Spur, der ganz allein in den Tiefen des Pazifik unterwegs ist: „52 Hertz“ – so haben sie den großen Unbekannten getauft, dessen Schwanzflosse noch nie von einem Menschen gesichtet wurde. Allein seine Stimme beweist seine Existenz.
Jetzt kommt „52 Hertz“ erstmals aufs Konzertpodium: Im Auftrag der Tonhalle hat der Düsseldorfer Komponist Bojan Vuletic eine Wal-Symphonie für Orchester, Kinderchor und Sprecher geschrieben. Dazu verfasste der Kinderbuchautor Martin Baltscheit eine Geschichte über den einsamsten Wal der Welt und tritt beim Konzert auch als Sprecher auf. Uraufgeführt wird das Werk von den Düsseldorfer Symphonikern unter der Leitung von Andreas Fellner.
Autor Martin Baltscheit erzählt auf der Grundlage des Phänomens des einsamsten Wales der Welt die Geschichte eines ebenso einsamen Soldaten, der an einem Echolot sitzt und das Meer in dumpfer Eintönigkeit nach U-Booten abhört. Schließlich stößt er auf die schillernden Gesänge des 52-Hz-Wals. Er macht sich auf die (akustische) Suche nach 52 Hz und hört sich ganz tief in die Geheimnisse und Reichtümer der Unterwasserwelt hinein. Aus den fantastischen Textzeilen hat Bojan Vuletic eine ebenso fantastische Partitur für großes Orchester gemacht, in der die Blechbläser der Düsseldorfer Symphoniker – von der Tuba bis zur Trompete – die solistischen Wal-Partien übernehmen. Vuletics Musik ist wie das Meer: ein überschäumendes Fass an Klangfarben, Stilen, Rhythmen, Clustern, Spieltechniken und Effekten. Zur Stimme des Sprechers und zu den mannigfaltigen Instrumentalstimmen hat der Komponist die Stimme eines Kinderchores gesetzt, der wie ein guter Geist über den Geschicken des Wales wacht und ihn auf seiner Reise durch die Meere begleitet. Diese Rolle übernimmt die Düsseldorfer Akademie für Chor und Musiktheater unter Leitung von Justine Wanat.
Direkt im Anschluss an das Konzert beginnt das große Familienmusikfest 2018 – ein Fest der Musikkulturen Düsseldorfs. In der ganzen Tonhalle finden zahlreiche Aktionen für Groß und Klein statt: Konzerte interkultureller Ensembles in allen Räumlichkeiten, Entdeckungsreisen durch Saal und Orchester, Mitsingen und Mitmusizieren, Workshops, Angebote für Babys und Kleinkinder u.v.m. Zum Finale des Tages spielen das U16-Orchester, das Kinderorchester und das Publikumsorchester der Tonhalle Düsseldorf. Der Eintritt zum Familienmusikfest ist frei.