Tonhallen-Gäste spenden 170.000 Euro für die Musik

Tonhallen-Gäste spenden 170.000 Euro für die Musik

Verzicht auf Ticketkosten-Erstattung

Marita Ingenhoven
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Marita Ingenhoven

In der Tonhalle Düsseldorf konnten aufgrund der Corona-Pandemie ab Mitte März die ursprünglich bis Saisonende geplanten Konzerte nicht mehr stattfinden. Der Ausfall betraf rund 20 Eigenveranstaltungen: unter anderem Sternzeichen-Konzerte der Düsseldorfer Symphoniker mit Gast-Solisten und -Dirigenten, ein Kammerkonzert, Comedykonzerte der Reihe „Ehring geht ins Konzert“ sowie ein Sonderkonzert des Bach Collegiums Japan. Die Tonhalle stellte ihren Konzertgästen frei, sich die Ticketkosten erstatten oder den Betrag in die Musik fließen zu lassen. Im letzteren Fall hatten sie die Wahl zwischen einer Spende für künstlerische Projekte der Tonhalle Düsseldorf gGmbH oder einer Unterstützung der freischaffenden Künstlerinnen und Künstler, die an den ausgefallenen Konzerten beteiligt gewesen wären und keine Gagen erhalten haben.

Mehr als 1.800 Kundinnen und Kunden entschieden sich dafür, kein Geld zurückzufordern. Auf diese Weise kam eine spektakuläre Spendensumme in Höhe von 170.000 Euro zusammen. 100.000 Euro wurden der Tonhalle Düsseldorf gGmbH gespendet, die dadurch in der Lage war, sehr schnell zu reagieren und zwischen April und Juni vier Konzerte finanzieren zu können, die Corona-bedingt nur sehr geringe Einnahmen zuließen, aber ein enorm wichtiges Lebenszeichen der Kulturszene waren. 70.000 Euro fielen den freischaffenden Musikerinnen und Musiker zu. Die Tonhalle zahlt das Geld in der Sommerpause aus.

Intendant Michael Becker ist überwältigt von der Spendenbereitschaft der Tonhallen-Gäste: »Die Situation ist für einige unserer Künstler inzwischen bedrückend. Wenn über Monate die geplanten Einnahmen ausfallen, geht es ans Eingemachte. Wir sind stolz auf unser Publikum, dass es hier mit einer substantiellen Unterstützung dagegen hält! Und natürlich freuen wir uns ungemein über die wirklich sprachlos machende Spendensumme für die Tonhalle, die einmal mehr beweist, wie viel den Menschen ihr Konzerthaus wert ist.«