März 2021 in der Tonhalle

März 2021 in der Tonhalle

Marita Ingenhoven
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Marita Ingenhoven

Im März stehen so viele digitale Konzertformate auf dem Programm der Tonhalle Düsseldorf wie noch nie: Gleich vier Livestreams mit den Düsseldorfer Symphonikern sind in diesem Monat zu erleben. 

Beim Auftakt am 5. März um 20 Uhr dirigiert Principal Guest Conductor Alexandre Bloch. Der musikalische Bogen dieses Livestreams könnte größer kaum sein: Er führt von einer „Musik zum Genießen“ („Musique pour faire plaisir“) der Franzosen Jean Françaix und Francis Poulenc zur bewegenden Trauermusik der „Metamorphosen“, die Richard Strauss in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs schrieb. Dazwischen erklingt ein Klavierkonzert von Mozart, der es wie kein anderer verstand, Vergnügen und Trauer in ein und derselben Musik zu bannen. Solist ist der österreichische Ausnahmepianist Till Fellner

Am 14. März um 20 Uhr findet das diesjährige Menschenrechtskonzert statt, in dessen Rahmen Adam Fischer den mit 10.000 Euro dotierten Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf verleiht. In diesem Jahr wird es eine Doppelverleihung geben: Sowohl der diesjährige als auch der letztjährige Preisträger werden ausgezeichnet, da das Menschenrechtskonzert 2020 wegen des Lockdowns nicht stattfinden konnte. Details zu den Preisträgern werden in den nächsten Tagen bekannt gegeben. Auf dem Programm des Livestreams stehen mit Mahler und Beethoven diesmal zwei Komponisten, denen Musik stets mehr war als nur Musik: Beide nutzten ihre Kompositionen auch dazu, Einspruch gegen den Weltlauf zu artikulieren. Zu hören sind Mahlers Lied „Des Antonius von Padua Fischpredigt“ (Solist: Markus Eiche) und Beethovens 4. Symphonie.

Am 21. März um 16.30 Uhr starten Kabarettist Christian Ehring und die Düsseldorfer Symphoniker einen Angriff auf Zwerchfell und Ohren: Im Comedykonzert „Fish and baguette” untersuchen sie die Beziehung der Nationen Frankreich und Großbritannien, die vieles trennt (etwa der Ärmelkanal und das Essen) und vieles verbindet (etwa der Tunnel und das Erbe des Kolonialismus). Der Brexit hat die Lage nicht gerade entspannt. Da tut es gut, sich auf eine der wirklich geschmeidigen Gemeinsamkeiten der zwei Nachbarländer zu besinnen: Beide schätzen und beherrschen leichte, gut gemachte Stücke mit Esprit und Schalk im Nacken. Und so spielen die Düsseldorfer Symphoniker unter der Leitung von Marie Jacquot Werke u. a. von Britten, Ibert, Debussy und Maxwell-Davies – eine „Entente cordiale“ der Musik. Das Programm wird Ehring mehr als eine Steilvorlage bieten, um ebenso scharfzüngig wie witzig das aktuelle politische Geschehen zu kommentieren. Und einen Dudelsack erlebt man im Konzertsaal auch nicht alle Tage.

Am 26. März um 20 Uhr steht schließlich abermals Chefdirigent Adam Fischer am Pult der Düsseldorfer Symphoniker. Das Programm des Livestreams umfasst fünf Lieder von Gustav Mahler aus „Des Knaben Wunderhorn“ (Solistin: Anna-Lucia Richter) und Mozarts „Jupiter-Symphonie“.

Außerdem stellt sich im März der neue Dirigent der #IGNITION vor, der trendigen, multimedialen und preisgekrönten Konzertreihe der Tonhalle für junges Publikum. Der 37-jährige Australier Gordon Hamilton hat mit den Düsseldorfer Symphonikern eine dreiteilige Videoserie produziert, die in einer spektakulären Beleuchtung unter der Sternenkuppel der Tonhalle mit sechs Kameras aufgenommen wurde. Die musikalische Reise durch „Extreme Momente Vol. 1-3“ ist ein Mashup aus Klassikern der symphonischen Musik und den neuesten Synthesizer-Beats. Das erste Video ist bereits online, die Teile 2 und 3 folgen am 6. und 13. März

Nach der Erstausstrahlung auf tonhalle.de und dem YouTube-Kanal der Tonhalle bleiben alle Livestreams und die #IGNITION-Videos dauerhaft im Netz abrufbar und können kostenfrei angeschaut werden.