Die Tonhalle Düsseldorf setzt ihr musikalisches Antivirusprogramm fort: Im April darf sich das Publikum auf gleich zwei Livestreams freuen. Am Sonntag spielt das Tea Time Ensemble im Café-Konzert ausgewählte Lieblingsstücke und in der kommenden Woche sind die Düsseldorfer Symphoniker unter der Leitung von Asher Fisch wieder in einem Symphoniekonzert zu erleben.
18.04. Café-Konzert des Tea Time Ensembles
Diesmal ist alles anders: Am 18. April 2021 um 15 Uhr lädt das Tea Time Ensemble nicht wie üblich zu gepflegter Musik, Kaffee und Kuchen in die Tonhalle ein, sondern nimmt direkt auf dem Bildschirm der Zuhörerinnen und Zuhörer Platz. Martin Fratz (Klavier und Moderation), Pascal Théry (Stehgeige), Ildiko Antalffy (Obligatgeige), Michael Flock-Reisinger (Cello) und Francesco Savignano (Kontrabass) haben sich seit vielen Jahren dem Genre der gehobenen Salonmusik verschrieben und in die Herzen einer treuen Fangemeinde gespielt. Nicht selten sind die traditionellen Café-Konzerte des Tea Time Ensembles am Sonntagnachmittag in der Tonhalle bereits Wochen vor dem Termin ausverkauft – nun gibt es dank des Streams keine Publikumsbegrenzung und alle, die Lust haben, können auf dem Sofa oder an der heimischen Kaffeetafel live dabei sein. Das Tea Time Ensemble präsentiert diesmal seine absoluten Lieblingsstücke, die von Wiener Walzerseligkeit über berühmte Filmmusik- und Operettenschlager bis zu Musicalhits von gestern und heute reichen und das Publikum in die Blütezeit der Kur- und Caféhäuser der »Goldenen Zwanziger« entführt. Dabei liefert es den Beweis, dass diese Unterhaltungsmusik im besten Sinne bis heute nichts von ihrem Charme und ihrer Faszination eingebüßt hat.
23.04. Bilder einer Ausstellung
Kann man mit Tönen Bilder malen? Der russische Komponist Modest Mussorgsky hat mit seinem Werk »Bilder einer Ausstellung« Tongemälde geschaffen, die heute viel berühmter sind als die ursprünglichen Bilder auf Leinwand. Der israelische Dirigent Asher Fisch ist am 23. April 2021 um 20 Uhr zu Gast bei den Düsseldorfer Symphonikern und dirigiert Mussorgskys Meisterwerk in einer fesselnden Fassung für großes Blechbläserensemble, Schlagwerk und Harfen. Dieses Arrangement von Walter Hilgers lässt die Farben der Partitur ganz neu erstrahlen. Zuvor bringen die Streicher der Düsseldorfer Symphoniker den ganzen Schmelz einer »Verklärten Nacht« zum Ausdruck. Arnold Schönberg schrieb dieses Werk in seiner ersten, tonalen Schaffensphase. Das Opus 4 trägt zwar bereits die Zeichen der kommenden Neuerungen in sich, ist aber noch fest in der Musiktradition verwurzelt und zählt zu seinen beliebtesten Werken, gerade wenn es, wie in der Tonhalle, in der »großen« Fassung für Streichorchester aufgeführt wird.
Asher Fisch, geboren in Jerusalem, begann seine Karriere als Assistent von Daniel Barenboim. Anschließend wurde er musikalischer Leiter an der Wiener Volksoper und an der New Israeli Opera in Tel Aviv. Von 2007 bis 2014 war er Principal Guest Conductor an der Seattle Opera, seit 2014 hat er die musikalische Leitung des West Australian Symphony Orchestra inne. Gastengagements führten ihn u. a. an die Opernhäuser von New York, London, Mailand, Neapel, Turin, Berlin, Dresden, Hamburg, Paris, Chicago und Los Angeles. Er trat mit Orchestern wie dem Israel Philharmonic Orchestra, den Münchner Philharmonikern, dem Mozarteum Orchester Salzburg oder dem Chicago Symphony Orchestra auf. Am Pult der Düsseldorfer Symphoniker stand er zuletzt 2019 und beglückte das Tonhallen-Publikum mit drei denkwürdigen Sternzeichen mit Strauss’ »Alpensinfonie«.