Ehring geht ins Konzert: Italien-Ohrlaub

Christian Ehring ist überzeugt: Die Deutschen lieben Italien. Die Verehrung für das italienische Dolce Vita ist seiner Meinung nach allerdings nicht frei von Ambivalenz: Gleichzeitig haben die Deutschen ständig Angst, für die angeblich faulen Südeuropäer zahlen zu müssen. Ganz nach dem Motto: Wir Germanen rödeln hier den ganzen Tag, der Italiener bucht dann vom gemeinsamen Konto ab und kauft sich von der Kohle Pomade für sein Brusthaar. Soweit das Klischee. Man muss den Satz wohl präzisieren: Die Deutschen lieben Italien – aber eben vor allem im Urlaub. Der einzige Italiener, dem sie ganzjährig vertrauen, ist Ingo Zamperoni … Beim Comedykonzert am 18. Dezember, das sich ganz in den Farben der italienischen Tricolore präsentiert, darf man von Kabarettist Christian Ehring sicher so einige Spitzen über die deutsch-italienische Freundschaft erwarten.

Musikalisch ist das Konzert mehr als hochkarätig besetzt: Das Ensemble Il Giardino Armonico, ausgewiesener Spezialist für historische Aufführungspraxis, spielt unter der Leitung von Dirigent und Flötist Giovanni Antonini Werke von Vivaldi und Locatelli. Und unsere Artist in Residence 2022/2023, Star-Geigerin Isabelle Faust, hat ihren ersten Saisonauftritt in der Tonhalle. Sie hat uns verraten, warum sie sich ganz besonders auf dieses Auftaktkonzert ihrer Residence freut:

»Giardino Armonico ist eins meiner absoluten Lieblingsensembles. Wir haben vor Jahren die Mozart-Konzerte zusammen aufgenommen. Die sind in jeder Hinsicht ganz oben mit dabei. Ich verehre Giovanni Antonini, den Chef des Ensembles, mit seiner ganz anderen Art, an Musik heranzugehen und seinem unermesslichen Durst nach immer noch genauerer Phrasierung. Der hört nie auf, über die Musik nachzudenken, und in den Generalproben geht es dann noch mal richtig ans Eingemachte. Es ist ein Prozess, der nie an dem Punkt ankommt, an dem er sagt: »So, jetzt haben wir’s, so machen wir’s.« Das ist sehr anstrengend, aber fantastisch. Das Ensemble ist eine sehr eingeschworene Gemeinschaft, an die man sich, wenn man von außen kommt, zunächst mal anpassen muss und in deren Welt man eintauchen möchte. Als Solistin ist das immer eine Gratwanderung, weil man natürlich deutlich eine eigene Handschrift vorlegen möchte. Gleichzeitig muss der Solist bei dieser Musik aber aus dem Ensemble herausspielen und die Gruppe führen. Man muss also Mäuschen spielen und gleichzeitig sofort da sein. Keine leichte Aufgabe, die mir aber sehr viel Spaß macht, denn ich bin jemand, die gerne Vorhandenes aufgreift, sich von anderen Sichtweisen inspirieren lässt und dann schaut, ob das zusammengeht und man Neues kreieren kann.«

Tickets: 19 bis 49 Euro, 50 % Ermäßigung für Auszubildende und Studierende, Schülerinnen und Schüler 7 Euro