Mike Svoboda kratzt am Mythos Wagner – um ihn zu retten. Zumindest die Musik des selbsternannten Groß- und Gesamtkünstlers. Der Trick: Die Musikerinnen und Musiker des Mike Svoboda Quartet greifen mitten hinein ins Wagner-Material und drehen es lustvoll auf links. Parsifal trifft Velvet Underground. Ein echter Schelmenstreich, der schon vor 20 Jahren umjubelt wurde und nun in neuer Besetzung in der Rotunde der Tonhalle zu erleben ist.
Es lohnt, das Oeuvre eines Komponisten von Zeit zu Zeit neu zu sichten und dabei durchaus auch mal auf seine ästhetische »Strapazierfähigkeit« hin zu überprüfen. Eine solche unkonventionelle Auseinandersetzung mit dem schillernden Schaffen Richard Wagners ist das Erfolgsprogramm »Do you love Wagner?« des Mike Svoboda Quartet. Sein quirliger Leiter ist ein international gefeierter Posaunist und Komponist, der u. a. mit Frank Zappa und Karlheinz Stockhausen zusammengearbeitet hat. Svobodas Quartett, das neben Gesang, Posaune, Cello, Kontrabass und Schlagzeug u. a. auch E-Gitarre und Melodica erklingen lässt, beleuchtet die Kompositionen des Bayreuther Meisters aus der Sicht von Neuer Musik, Jazz, Rock und Pop. Eingebettet in das so virtuose wie unterhaltsame Spektakel sind Texte für, gegen und von Wagner – u. a. von Thomas Mann, Filippo Tommaso Marinetti, Erik Satie und Friedrich Nietzsche.
Tickets: 17 Euro, Auszubildende und Studierende 8,50 Euro, Schülerinnen und Schüler 7 Euro
Festivalticket für beide Konzerte des Abends (»How dare you!« und »Do you love Wagner?«) 25 Euro, Auszubildende und Studierende 50 % Rabatt, Schülerinnen und Schüler 7 Euro