Italien? Ja! Der Finne Sibelius schrieb seine 2. Symphonie größtenteils im Urlaub. Das Gepäck aus der kalten Heimat wurde er dabei nicht ganz los. So geriet das Werk zu einer Mischung aus slawischer Schwermut und mediterraner Leichtigkeit. Oder anders gesagt: zu einem Finnland mit tiefen, kristallklaren Seen, aber mehr Sonne als üblich und ohne Mücken.
Beim Oktober-Sternzeichen glühen in der Tonhalle die Nordlichter: Auf dem Programm stehen u. a. die Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg und Jean Sibelius‘ 2. Symphonie. Dass wir in diesem Konzert mit Dirigentin Tabita Berglund (Norwegen) und Geiger Johan Dalene (Schweden/Norwegen) ein nordisches Doppeldebüt erleben, macht aus dem scheinbar Gewohnten einen spannenden Neuanfang.
Tabita Berglund wurde von der Presse als »eines der größten Versprechen Europas« (Helsingin Sanomat) bezeichnet und zählt zu den aufregendsten und talentiertesten jungen Dirigentinnen unserer Zeit. Für ihren wachen, charismatischen und inspirierenden Stil wird sie international geschätzt. Berglund ist seit 2020 Principal Guest Conductor des Kristiansand Symphony Orchestra. In der zurückliegenden Saison dirigierte sie u. a. das Detroit Symphony Orchestra, das Orchestre National du Capitole de Toulouse, das Malmö Symphony Orchestra und das Royal Stockholm Philharmonic. Berglund schloss 2019 den Masterstudiengang Orchesterdirigieren an der Norwegischen Musikakademie ab, wo sie bei Professor Ole Kristian Ruud studierte. Ursprünglich wurde sie als Cellistin ausgebildet und absolvierte ein Masterstudium bei Truls Mørk. Sie trat regelmäßig mit dem Oslo und Bergen Philharmonic Orchestra sowie den Trondheim Soloists auf, bevor sie sich 2015 dem Dirigieren zuwandte. Sie war der Star des Talent Norway Programms 2018-20 und ist Preisträgerin des Neeme Järvi Preises der Gstaad Conducting Academy. Berglunds Debüt-CD, auf der sie die Osloer Philharmoniker (Solistin: Sonoko Miriam Welde) dirigiert, wurde 2021 wiederveröffentlicht und anschließend für einen norwegischen Grammy (Spellemann) in der Kategorie Klassische Musik 2022 nominiert.
Der schwedisch-norwegische Geiger Johan Dalene, Gewinner des prestigeträchtigen Carl-Nielsen-Wettbewerbs 2019, ist laut Fachpresse »nicht nur ein Virtuose wie viele andere, er ist eine Stimme. Er hat einen Ton, eine Präsenz.« Im Alter von 23 Jahren ist er bereits mit führenden Orchestern und in berühmten Konzertsälen im In- und Ausland aufgetreten. Seine Fähigkeit, »seine Stradivari wie ein Meister zum Singen zu bringen« (Le Monde), gepaart mit seiner erfrischend ehrlichen Musikalität, hat ihm unzählige Bewunderer eingebracht. Im Jahr 2022 wurde er von Gramophone zum »Young Artist of the Year« ernannt.
In der Saison 2023/24 steht das dritte Sternzeichen am Montagabend jeweils unter dem Motto »Green Monday«. Wir präsentieren im »Star Talk« um 19 Uhr in der Rotunde interessante Gesprächspartnerinnen und -partner und Aktionen zum Thema »Grüne Tonhalle«, und als Prolog zum regulären Konzertprogramm erklingt ein Teil der Gemeinschaftskomposition »Green Piece«. Thema des »Star Talks« am 23. Oktober ist »Öffentliche Verkehrsmittel«, zu Beginn des Sternzeichens wird »Circulation« zu hören sein, ein neues Werk des japanischen Komponisten Somei Satoh, der sich dazu im Auftrag der Tonhalle Düsseldorf vom Thema »Public Transport« inspirieren ließ. Im letzten Sternzeichen der Saison 2023/2024 werden dann alle elf Mikro-Werke mit von John Psathas komponierten Übergängen unter der Leitung von Axel Kober im großen »Green Piece« zusammengeführt.
Tickets: 19 bis 64 Euro, Studierende, Auszubildende und Schüler:innen 50 % Rabatt in den Preisgruppen 1-3, 8 Euro in den Preisgruppen 4 und 5