Sternzeichen: Saint-Saëns »Orgelsymphonie« 

Alexej Gerassimez' Instrumentarium ist das Schlagzeug, und seine Kunst eine klangliche Explosion. Sie offenbart die Vielseitigkeit der »Percussion« in all ihren Facetten. Das Sternzeichen am 8., 10. und 11.12. gibt unserem Artist in Residence nach seinem umjubelten Einstand mit Standing Ovations bei der Raumstation im Oktober erneut die Gelegenheit, das Publikum mit seinem Schlagzeug-Instrumentarium zu begeistern. In Vincent Ho‘s Meisterwerk »The Shaman« entführt er uns in eine mystische Welt, die Bilder von alten Riten und schamanistischen Zeremonien hervorruft. Danach lockt Adrien Perruchon vom Tempel in die Kathedrale: Saint-Saëns’ zunächst magisch-zarte, dann wirkungsvoll und klangmächtige »Orgelsymphonie« blüht duftig wie ein Lavendelfeld in der Provence, tönt aber auch erhaben wie die feierliche Ankündigung eines diplomatischen Besuchs Gottes. 

Alexej Gerassimez ist in der Saison 2023/24 Artist in Residence der Tonhalle Düsseldorf. Der in Essen geborene Perkussionist ist als Musiker so vielseitig wie sein Instrumentarium. Sein Repertoire reicht von Klassik und Neuer Musik über Jazz bis hin zu Minimal Music und erweitert sich zusätzlich durch eigene Kompositionen und neue Auftragswerke. Als Solist ist Alexej Gerassimez Gast international renommierter Orchester wie den Münchner Philharmonikern, dem Prager Radio Sinfonieorchester und dem Konzerthausorchester Berlin unter der Leitung von Dirigenten wie Tan Dun, Kristjan Järvi, Alexander Liebreich und Jonathan Stockhammer. Er ist nicht nur ein phänomenaler Virtuose, sondern ein kreativer und intelligenter Musiker, mit einer unglaublichen Energie und großem Farbenreichtum. Gerassimez gestaltet Solo-Programme, tritt mit seiner eigenen Percussion-Group auf und ist begeisterter Kammermusiker. In der aktuellen Saison geht Alexej Gerassimez mit dem Bergen Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Ed Gardner auf Tour. Mit seiner eigenen Percussion Group wird er nicht nur in der Tonhalle, sondern auch in der Alten Oper Frankfurt, dem Muziekgebouw Amsterdam und beim Heidelberger Frühling zu erleben sein. Zu seinen Partnern zählen die Pianisten Arthur und Lucas Jussen und der Jazzpianisten Omer Klein. Alexej Gerassimez lehrt als Professor für Schlagzeug an der Hochschule für Musik und Theater in München und ist Artist in Residence der Tonhalle Düsseldorf der Saison 2023/24. 

Für Adrien Perruchon kam der Durchbruch eher zufällig. In seinem Pariser »Heimat«-Orchester tauschte er kurzfristig seine Paukenschlägel gegen den Dirigierstab ein und debütierte 2016 begleitet von einem großem Medienecho als Dirigent. Adrien Perruchon spielte zunächst Klavier und Fagott, bis er zum Schlagzeug wechselte und über zehn Jahre die Position als Solo-Paukist des Orchestre Philharmonique de Radio France und anschließend des Seoul Philharmonic Orchestra innehatte. Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen fing er parallel zu seiner Karriere als Musiker ein Dirigierstudium an, war Assistent von François-Xavier Roth und Esa-Pekka Salonen und wurde nach seinem Debüt Stipendiat des Dudamel-Dirigenten-Förderprogramms in Los Angeles. Heute dirigiert der 40-Jährige weltweit namhafte Orchester, darunter das Netherlands Philharmonic Orchestra, die Wiener Philharmoniker, die großen Orchester Frankreichs, aber auch das Orchestre Philharmonique du Luxembourg, das Tokyo Symphony Orchestra und das Mozarteum Salzburg. Zudem arbeitet er regelmäßig mit Stars wie Hilary Hahn, Gautier Capuçon, Alina Pogostkina und Jean Yves Thibaudet zusammen und hat auch als Operndirigent schon mehrfach brilliert. Seine Diskografie umfasst u. a. eine mit dem Opus Klassik ausgezeichnete Zusammenarbeit mit Anneleen Lenaerts und den Brüsseler Philharmonikern (2019). Seit der Spielzeit 2021/2022 ist Adrien Perruchon Musikdirektor des Pariser Orchestre Lamoureux.  

Die Veranstaltung am 11. Dezember ist – wie alle Montag-Sternzeichen dieser Saison - ein »Green Monday«. Gemeinsam mit dem Publikum probiert die Tonhalle aus, wie ein Konzertabend Stück für Stück nachhaltiger werden kann. Im »Star Talk« um 19 Uhr in der Rotunde werden interessante Gesprächspartnerinnen und -partner und Aktionen zum Thema »Grüne Tonhalle« präsentiert, und das Konzertprogramm wird erweitert durch ein Werk der Gemeinschaftskomposition »Green Piece«. Thema des »Green Star Talks« am 11.12. ist »Wärmeeffizienz«. Im Konzert wird die Uraufführung von »Heat efficiency« der aus Usbekistan stammenden Komponistin Aziza Sadikova zu hören sein, die sich vom Thema inspirieren ließ. Im letzten Sternzeichen der Saison 2023/2024, das Axel Kober dirigiert, werden dann alle elf Mikro-Werke gesammelt erklingen - der neuseeländische Komponist John Psathas schreibt dazu eine Einleitung, Übergänge und einen Schlussteil und verbindet so alles zum großen »Green Piece«.        

Tickets: 19 bis 64 Euro, Studierende, Auszubildende und Schüler:innen 50 % Rabatt in den Preisgruppen 1-3, 8 Euro in den Preisgruppen 4 und 5