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Adam Fischer - Principal Conductor

Der ungarische Dirigent Adam Fischer ist seit der Spielzeit 2015/16 Principal Conductor der Düsseldorfer Symphoniker und Künstlerischer Berater der Tonhalle.

Eines seiner großen Projekte, mit den Symphonikern alle symphonischen Werke von Gustav Mahler jeweils in Verbindung mit einem Werk Joseph Haydns aufzuführen, hat er 2020 vollendet. Der Zyklus aller Mahler-Symphonien wurde in Kooperation mit dem Deutschlandfunk und dem Label AvI aufgenommen und auf auf CD gebannt. Mit herausragendem Erfolg: 2019 wurde die Einspielung der 1. Symphonie mit dem „BBC Music Magazine Award“ in der Kategorie „beste Orchesteraufnahme“ ausgezeichnet, die Aufnahme der Dritten erhielt im selben Jahr einen „opus Klassik“.

Mit Adam Fischer ist ein Dirigent von Weltrang nach Düsseldorf gekommen. Oberbürgermeister Thomas Geisel erklärte nach der Vertragsunterzeichnung: „Mit diesem Mann gewinnt Düsseldorf eine Künstlerpersönlichkeit mit Seltenheitswert. Adam Fischer ist einer der großen musikalischen Universalgelehrten. Er fesselt sein Publikum mit Haydn wie mit Bartók. Ich bin sehr glücklich darüber, dass er sich für Düsseldorf entschieden hat."

Intendant Michael Becker beschreibt die besonderen Qualitäten, die eine Verbindung zwischen Fischer und dem Orchester einzigartig macht: „Adam Fischer ist ein faszinierender Künstler. Mit ihm binden wir einen Konzertdirigenten an uns, der die intensive Arbeit in der Oper als Vorteil für die Symphonik begreift. Dies hat sich besonders bei der Realisierung des Mahler-Zyklus als Qualität von unschätzbarem Wert erwiesen.“ Fischer selbst sagt: „In meiner Vorstellung ist das richtige Mahler-Orchester eigentlich ein Opernorchester. Es geht nicht nur um eine hochglanzpolierte Wiedergabe, sondern auch um das Erleben auf der Bühne, um Aktion und Reaktion. Es geht um das Leben.“

Diese Erkenntnis entspricht einer Grundhaltung des Dirigenten: Für ihn spielt sich Musik, zumal die klassische, nicht in einem elitären Raum ab. Sie hat einen gesellschaftlichen Auftrag: „Als Dirigent beschäftige ich mich zu 95 Prozent mit Werken, die aus vergangenen Jahrhunderten stammen. Ich lebe also in einer Parallelwelt. Kunst und Musik drücken aber Empfindungen aus, die wir alle seit Tausenden von Jahren haben. Diese Empfindungen enden immer in dem Wunsch, frei zu sein. Dadurch wird Kunst immer politisch sein, auch die museale“ so Fischer.

Adam Fischer wurde weltweit bekannt durch seine Interpretationen der Wiener Klassik. Seine Einspielungen der Symphonien Haydns, Mozarts und Beethovens haben immer wieder Referenzcharakter. Jüngst ist seine Einspie­lung sämtlicher Beethoven-Symphonien mit dem Danish Chamber Orchestra mit dem International Classical Music Award 2020 (ICMA) in der Kategorie Orchester ausge­zeichnet worden. Auch in Fischers Konzerten mit den Düsseldorfer Symphonikern stehen in einem ab 2020 geplanten Zyklus zukünftig sämtliche Beethovens auf dem Programm – jeweils kombiniert mit einer Symphonie Franz Schuberts.

Eine besondere Beziehung hat Adam Fischer zu den Wiener Klangkörpern. Seit 2017 ist er Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper. Konzerte mit den Wiener Philharmonikern und den Wiener Symphonikern im Wiener Musikverein wurden von Publikum und Presse frenetisch gefeiert: „Ein musikalischer Triumph auf allen Linien: Die Wiener Philharmoniker mit Adam Fischer. Ein so hinreißendes musikalisches Erlebnis, dass das generell „akustisch verwöhnte" Publikum am Ende mit schier endlosen Ovationen dankte.“ (Kurier Wien, April 2014).

Zugleich gilt Adam Fischer als einer der bedeutendsten Operndirigenten unserer Zeit. Seine Auftritte in Bayreuth („Dirigent des Jahres“ 2002), an der New Yorker MET und der Wiener Staatsoper gehören zu den Höhepunkten der musikalischen Saisons.

Seit 2016 widmet Adam Fischer in Düsseldorf alljährlich ein Sonderkonzert den Menschenrechten, in deren Rahmen der von ihm initiierte und von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Tonhalle gestiftete Menschrechtspreis verliehen wird. Mit dieser Initiative will er auf Missstände in der Welt hinweisen und seine Vorstellung der Aufgabe von Musik betonen: „In kleinen Schritten habe ich etwas bewirkt, im Großen und Ganzen hoffe ich, dass die Menschen zum Nachdenken gebracht werden. Nachdenken ist wichtig. Man soll sich selbst auch prüfen. Grundsätzlich zu zweifeln, ist das Wichtigste.“

Für Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel deckt sich die Haltung Adam Fischers mit der heutigen Aufgabe von künstlerischem Engagement: „Die Wahl von Adam Fischer und seine Entscheidung für Düsseldorf spiegelt mein Verständnis kultureller Strahlkraft wider. Maestro Fischer entwickelt gemeinsam mit einem Orchester Botschaften, die weit über den reinen Hochglanz hinaus reichen. Er ist ein kluger und mutiger homo politicus. Das ist es, was die Kultur heute braucht!“