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Schönes Wochenende 2024

Luigi Nono, der große Visionär aus Venedig, wurde vor 100 Jahren geboren. Das Festival »Schönes Wochenende« widmet sich vom 15. bis 17. März 2024 dem Zauber der »Serenissima« mit Luigi Nono als Anker: vier Konzerte mit Musik aus den verschiedenen Schaffensphasen Nonos, flankiert von Weggefährten, Geistesverwandten und italienischen Komponisten aus alten und neuen Zeiten.

Luigi Nono war einer, wie wir ihn uns heute wünschen: ein Komponist, der in Klang und Wort Zeugnis ablegte und nicht aufgab, Wege zu finden, mit seiner Kunst in die Lebenswirklichkeit einzugreifen. Er hat Venedig nie für längere Zeit verlassen. Die Stadt im Wasser – Sinnbild der Vergänglichkeit und der Träume – war die ideale geistige und kulturelle Klimazone für seine Kunst. Das Festival »Schönes Wochenende« feiert Luigi Nono und seine Heimatstadt in vier Konzerten und einem Workshop.

Luigi Nono

Es wird still: Viele der bedeutendsten Werke Nonos sind sehr leise. Aber ihre Stille klingt. In den Pausen leben die Töne weiter. Nono tastet die Ränder der Wahrnehmbarkeit ab, um die Sinne zu schärfen und zu öffnen für alles, was nicht mit überwältigender Kraft daherkommt. Schöner kann man das nicht hören als in seinem Streichquartett »Fragmente – Stille, An Diotima« und in seinem letzten Werk überhaupt, dem Duo für zwei Geigen »Hay que caminar, soñando«. Auch der Sizilianer Salvatore Sciarrino, der gut 20 Jahre jüngere Geistesverwandte Nonos, ist ein Meister des Fragments und der Stille. In seinem Reisetagebuch »Quaderno di Strada« flirrt und flimmert es in unendlichen Abstufungen. Inspiriert sind die 24 Miniaturen von jahrelang in einem Notizheft gesammelten Zeitungsausschnitten, Gedichten und Grafittis. Ein Streifzug durch den Alltag, der keine Worte und Dinge in den Blick nimmt, sondern alles Flüchtige um sie herum, die Düfte, den Wind, das Licht.

Es wird magisch, wenn das Minguet Quartett Nonos legendäres Quartett »Fragmente – Stille, An Diotima« im Mendelssohn-Saal aufführt und ihm die Stücke voranstellt, die ihn dafür inspiriert haben: Musik aus der Renaissance von Ockeghem, der späte Beethoven und Verrätseltes von Verdi. All diese Stücke sind auf eine Weise miteinander verbunden, die man kaum Ton für Ton hören wird, aber geheimnisvoll spürt. So wie die Poesie Hölderlins Nonos Musik durchtränkt, ohne dass nur ein Wort zu Ohren kommt.

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Es wird laut, wenn in Giovanni Sollimas »Violoncelles, vibrez!« acht Celli im Grünen Gewölbe ihren instrumentalen Gesang anstimmen und sich zu einem satten, warmen Strömen vereinen. Und ganz anders laut, wenn im NRW-Forum eine einzelne Stimme in Nonos sozialkritischem Klassiker »La fabbrica illuminata« versucht, sich gegen enervierenden Fabriklärm durchzusetzen. Oder wenn acht Bläser von hoch oben die Mehrchörigkeit zelebrieren, für die sich der Barockmeister Giovanni Gabrieli vor gut 400 Jahren vom Markusdom inspirieren ließ.

Venezianische Masken

Es wird bunt, wenn unter Anleitung des venezianischen Künstlers Nicolò Galasso originale venezianische Masken hergestellt werden: 30 Personen haben am Samstagnachmittag die Gelegenheit, in einem zweistündigen Workshop sich selbst ein Stück Venedig nach Düsseldorf zu holen.